Mammographie, auch Brustuntersuchung
Die Mammographie kann Veränderungen im Drüsen-, Binde- und Fettgewebe der Brust sichtbar machen. In der Regel wird sie angeordnet, wenn Patieninnen / (en) oder der behandelnde Arzt kleine Knötchen und Verhärtungen tasten oder Entzündungen an der Brust aufgetreten sind, um eine bösartige Erkrankung der Brust auszuschließen bzw. möglichst frühzeitig zu erkennen.
Der große Vorteil der Mammographie besteht darin, dass sie auch Knoten und kleinste Verkalkungen sichtbar macht, die vom Arzt nicht ertastet werden können.
Die Röntgen-Mammographie zur Abklärung von Symptomen, als Nachsorge nach einer Brustkrebserkrankung und bei besonderen Risiken ist und bleibt eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.
Welche Symptome können eine Mammographie notwendig machen?
Jede auffällige Veränderung an der Brust sollte auch für Frauen, die sich gesund fühlen ein Anlass sein, sich ihrem Arzt vorzustellen. Auffällige Veränderungen sind:
- neu aufgetretene Knoten oder Verhärtungen in der Brust
- eine neu aufgetretene Größendifferenz der Brüste
- ein unterschiedliches Verhalten der Brüste beim Heben der Arme
- Einziehung der Haut an einer Stelle oder Einziehung einer Brustwarze
- Hautveränderungen einer Brustwarze
- einseitige wasserklare oder blutige Absonderungen aus einer Brustwarze
- eine plötzlich auftretende, nicht mehr abklingende Rötung einer Brust
- Knoten in der Achselhöhle
Wie wird eine Mammographie durchgeführt?
Der beste Zeitpunkt für eine Mammographie ist während der Periode oder in der ersten Woche danach. Dann nämlich ist der Flüssigkeitsgehalt der Brust am geringsten. Die Untersuchung kann aber ohne relevanten Informationsverlust zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Zyklus vorgenommen werden.
Damit die Brüste wenig durch Röntgenstrahlen belastet werden und gut beurteilbar sind, wird jede Brust für die radiologische Untersuchung zunächst zwischen zwei strahlendurchlässigen Kunststoffscheiben flach fixiert. Je stärker die Kompression desto aussagekräftiger ist das Röntgenbild. Wir gehen hierbei sehr vorsichtig und einfühlsam vor. Trotzdem kann die Durchführung einer Mammographie als unangenehm oder kurzzeitig schmerzhaft erlebt werden, z.B. abhängig von der Beschaffenheit der Brust und des Hormonstatus. Dauerschäden treten durch diese mechanische Druckanwendung nicht auf.
Von jeder Brust werden zwei Aufnahmen in senkrecht zueinander stehenden Ebenen angefertigt, einmal von oben (craniocaudale Projektion) und einmal von der Seite (mediolateral/oblique Projektion). Es entstehen dadurch zweidimensionale Schwarzweißbilder die Fett-, Binde- und Drüsengewebe der Brust in unterschiedlicher Röntgendichte darstellen. Durch den Abgleich der beiden Bilder kann der Radiologe sich auch einen räumlichen Eindruck von der Lage einzelner Strukturen in der Brust machen.
Wie hoch ist die Belastung durch Röntgenstrahlung?
Die Mammographie ist mit einer recht geringen Belastung durch Röntgenstrahlen verbunden. Bei Anwendung moderner Verfahren beträgt die mittlere Dosis ca. 0,5 mSv (Millisievert). Zum Vergleich kann man sich an der natürlichen Strahlung orientieren, die aus dem Weltraum oder aus Gesteinen und natürlichen Gasen stammt. Allein in einem Jahr sind Menschen in Deutschland im Durchschnitt etwa 2-4 mSv ausgesetzt.
Die Belastung durch Röntgenstrahlung ist also weit geringer als das Risiko, eine etwaige Krebserkrankung nicht oder zu spät zu erkennen, insbesondere bei vorhandenen Symptomen oder bei über 50-jährigen Frauen, bei denen Brustkrebs am häufigsten auftritt. Im Übrigen nimmt die Empfindlichkeit der Brustdrüse gegenüber Strahlenbelastung mit zunehmendem Alter ab. Dennoch sollte keine Aufnahme unnötig, d.h., ohne sinnvolle medizinische Indikation vorgenommen werden.
Mammographie in Kombination mit Ultraschall
Ob es sich bei einer verdächtigen Stelle auf dem Röntgenbild tatsächlich um eine bösartige Erkrankung handelt, kann eine Mammographie oft nicht allein beantworten. In diesem Fall sollte sie durch andere Untersuchungsverfahren ergänzt werden.
Nach der Röntgen-Mammographie ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) häufig sinnvoll. Mit ihr kann man vor allem mit Flüssigkeit gefüllte Cysten sehr gut erkennen und von soliden Knoten unterscheiden. Bei verdächtigen Befunden liefert der hoch auflösende Ultraschall mit Spezialschallkopf auch andere wertvolle Zusatzinformationen, allein gibt eine Ultraschalluntersuchung jedoch keine ausreichende Sicherheit zum Krebsausschluss.
Ein krebsverdächtiger Befund in der Röntgen-Mammographie führt in der Regel zur Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) an der fraglichen Stelle und zur endgültigen feingeweblichen Diagnose (Histologie). Danach richtet sich das weitere Vorgehen. Unsere Praxis führt Gewebeentnahmen nicht durch. Diese endgültige Abklärungsdiagnostik erfolgt über den überweisenden Arzt oder eines der zahlreichen Brustzentren in Berlin.